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Können 3 männliche Schildkröten zusammenleben?

Fragen und Antworten rund um europäische Landschildkröten und tropische Landschildkröten sowie deren Haltung und Pflege in menschlicher Obhut.
 

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Liane2707

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Können 3 männliche Schildkröten zusammenleben?

Beitrag05.03.2012, 12:35

Hallo liebe Schildkrötenfreunde,
seit einigen Jahren habe ich mir 3 Schildkröten angeschafft, die bereits alle 3 über 2 Jahre alt waren und von den Papieren her natürlich 2 Weibchen und 1 Männchen waren. Also eine optimale Gruppe, so wie es über all nachzulesen ist.
Beim Wintercheck im letzten Jahr stellte sich nun heraus, dass die beiden Weibchen nun doch auch 2 Männchen sind :-(.
Aus dem Winterschlaf gut erwacht, lieben sich die 3 immer noch und putzen sich z. B. gegenseitig.
Allerdings habe ich schon etwas Bedenken, dass in 1 bis 2 Jahren vielleicht doch ein Streit ausbricht. Für mindestens 1 Männchen habe ich bereits einen guten Platz.
Nun meine Frage:
Können auch 2 Männchen gut miteinander leben (wenn natürlich genügend Platz gegeben ist) oder sollte dann doch nur ein Männchen lieber alleine gehalten werden - denn optimal sind ja immer 2-3 Weibchen und 1 Männchen. Aber, es gibt nun mal viel mehr Männer als Frauen bei den Schildkröten.
Danke für die Mitteilung euerer Erfahrungen, denn gelesen habe ich darüber genug ..., aber die Antworten sind oft sehr verschieden.
Lieben Gruß
Liane

Kröte

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Re: Können 3 männliche Schildkröten zusammenleben?

Beitrag05.03.2012, 15:32

Liane2707 hat geschrieben:Hallo liebe Schildkrötenfreunde,
seit einigen Jahren habe ich mir 3 Schildkröten angeschafft, die bereits alle 3 über 2 Jahre alt waren und von den Papieren her natürlich 2 Weibchen und 1 Männchen waren. Also eine optimale Gruppe, so wie es über all nachzulesen ist.
Beim Wintercheck im letzten Jahr stellte sich nun heraus, dass die beiden Weibchen nun doch auch 2 Männchen sind :-(.
Aus dem Winterschlaf gut erwacht, lieben sich die 3 immer noch und putzen sich z. B. gegenseitig.
Allerdings habe ich schon etwas Bedenken, dass in 1 bis 2 Jahren vielleicht doch ein Streit ausbricht. Für mindestens 1 Männchen habe ich bereits einen guten Platz.
Nun meine Frage:
Können auch 2 Männchen gut miteinander leben (wenn natürlich genügend Platz gegeben ist) oder sollte dann doch nur ein Männchen lieber alleine gehalten werden - denn optimal sind ja immer 2-3 Weibchen und 1 Männchen. Aber, es gibt nun mal viel mehr Männer als Frauen bei den Schildkröten.
Danke für die Mitteilung euerer Erfahrungen, denn gelesen habe ich darüber genug ..., aber die Antworten sind oft sehr verschieden.
Lieben Gruß
Liane


Hallo Liane,

herzlich Willkommen hier.
Ich verschiebe Deinen Beitrag mal in die Rubrik Landschildkröten.
Um welche Schildkrötenart/Unterart handelt es sich denn?
Das Geschlecht z. b. von Griechischen Landschildkröten (Thb) lässt sich erst ab einem Gewicht von ca. 250 Gramm bestimmen.
Deshalb wundert es mich schon sehr, das beim Erwerb (die Tiere waren nach Deiner Angabe erst 2 Jahre alt) das Geschlecht schon in den Papieren angegeben sein soll.
Was meinst Du damit, das sie sich gegenseitig putzen?
Eine reine Männer- WG kann gut funktionieren, wenn das Freigehege groß und gut strukturiert ist.
Sollte es zu Kämpfen kommen u. die Tiere sich dabei verletzen, muss getrennt werden.

Gruß Christine
Ich gebe hier meine persönliche Meinung u. Erfahrung weiter.
Da jeder Halter andere Bedingungen vorfindet, kann diese nicht als Patentrezept gesehen werden.

Liane2707

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Beitrag05.03.2012, 21:15

Hallo Christine,

vielen Dank für Deine Antwort und den Willkommensgruß :-)

Sorry, bei meiner Frage handelt es sich um ganz normale griechische Landschildkröten. Diese Angabe hatte ich vergessen und vielleicht macht die Art auch noch einen Unterschied beim Verhalten. Als aktive Tierschützerin habe ich bereits Erfahrung und Wissen gesammelt, z. B. vom Aussterben bedrohte Wasserschildkröten beim Schlüpfen ins Wasser geholfen (nie ins Wasser tragen, denn die Schlüpflinge lernen durch den Weg durch den Sand ins Wasser erst das Schwimmen)
Uns ist schon klar, dass wir die Tiere trennen müssen wenn Streitigkeiten aufkommen, die zu Verletzungen führen. Genau das würden wir aber gerne im Vorfeld vermeiden. Diese Internetplattformen hier sind sehr nützlich um bei Fragen viele Gleichgesinnte zu erreichen. Aber ich habe auch schon viel über die Haltung von Schildkröten gelesen, was nach meiner Einschätzung total falsch war. Daher fragte ich auch nach Erfahrungswerten. Klar ist auch, dass kein Weibchen mit aufgenommen werden darf, wenn ich die Männergruppe weiter zusammenleben bleibt.

Ja, meine 3 Schildkrötenmänner wogen bereits mit ca. 2,5 Jahren um die 300 gramm und in den Papieren sind die Geschlechter auch festgehalten. Vielleicht war das ungewöhnlich und auch die falsche Ernährung bis ich die Tiere zu mir genommen habe. Es wird ja in den Zoomärkten zum Teil ein Futter angeboten was zu einem zu schnellen Wachstum führt. Gerade wegen der oft so unüberlegten Zucht und Haltung ist ja die Sterberate bei den Jungtieren so hoch.

Bei meinen bisherigen eingeholten Antworten steht es 50 : 50 %. Daher werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit jetzt auch die 3er Gruppe trennen und die so oft empfohlene Gruppenhaltung von mindestens 3 Tieren sollte auch besser definiert werden. Ab ca. 7-8 Jahren (wenn der Geschlechtstrieb weiter fortgeschritten ist) könnte das 'angeblich' zu Problemen führen...? und selbstverständlich ist genug Platz vorhanden, damit sich die Tiere auch aus dem Weg gehen können. Das ist aber auch für die Haltung von 1 Männchen und 2 Weibchen eine Voraussetzung.

Für einen Tierliebhaber ist das immer mit Tränen und schlechtem Gewissen verbunden, wenn man sich von einem seiner kleinen Lieblinge wieder trennen muss. Die empfohlene Gruppenhaltung ab 3 Schildkröten sollte daher auch immer besser definiert werden, obwohl ich meine 3 aus einem ganz anderen Grund aufgenommen habe. Es gibt nun mal mehr Männer als Frauen und vielleicht sollten das die Züchter beim Ausbrüten endlich mit beachten... bei all den vielen Ratschlägen. Sicher kann eine Schildkröte auch alleine leben. Aber, was bleibt den Tieren denn oft schon anderes übrig??

Kennst du den jemanden der nur eine reine männliche Schildkröten WG hält oder hast du denn selbst Erfahrungen damit?

Lieben Gruß
Liane

gunda

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Beitrag05.03.2012, 21:47

Hallo Liane,
ich habe 4 Männchen von 2004 und 2005 zusammen in einem Gehege. Bisher ging es gut, von gelegentlichen Raufereien unter Halbstarken mal abgesehen.
Schildkrötenmänner können sehr unterschiedliche Charaktere haben. Manchmal klappt es und manchmal nicht. Das kann man nicht verallgemeinern. Meiner Erfahrung nach ist es wichtig ist, dass man alle gleichzeitig ins Gehege setzt (z.B. direkt nach der Winterstarre). Wer später dazukommt, wird gemobbt. Wenn man zwischendurch einen herausnimmt und dann wieder dazusetzt, wird dieser ebenfalls von den anderen gejagt.
Das ist wie gesagt meine Erfahrung. Andere mögen andere Erfahrungen haben.

Die Sache mit der Gruppenhaltung wurde jahrelang ziemlich stark propagiert. Inzwischen sieht man es nicht mehr so dogmatisch. Sowohl Einzel- als auch Gruppenhaltung hat ihre Vor- und Nachteile.

LG
Gunda
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Kröte

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Beitrag05.03.2012, 23:00

Liane2707 hat geschrieben:Ja, meine 3 Schildkrötenmänner wogen bereits mit ca. 2,5 Jahren um die 300 gramm und in den Papieren sind die Geschlechter auch festgehalten. Vielleicht war das ungewöhnlich und auch die falsche Ernährung bis ich die Tiere zu mir genommen habe. Es wird ja in den Zoomärkten zum Teil ein Futter angeboten was zu einem zu schnellen Wachstum führt. Gerade wegen der oft so unüberlegten Zucht und Haltung ist ja die Sterberate bei den Jungtieren so hoch.


Hallo Liane,

da lag der Züchter mit seiner Geschlechterbestimmung wohl ganz schön daneben.

Liane2707 hat geschrieben: Es gibt nun mal mehr Männer als Frauen und vielleicht sollten das die Züchter beim Ausbrüten endlich mit beachten... bei all den vielen Ratschlägen. Sicher kann eine Schildkröte auch alleine leben. Aber, was bleibt den Tieren denn oft schon anderes übrig??


Richtig, leider wird beim Züchten wenig Wert darauf gelegt, auf Weibchen zu brüten.
Was natürlich auch nicht ganz so leicht ist, wie das oft angenommen wird.

Ich habe viele Jahre eine reine Männergruppe gehalten, das ging bis auf wenige harmlose "Kämpfe" auch richtig gut.
Ein Versuch ist es allemal wert.

Gruß Christine
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Liane2707

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Beitrag06.03.2012, 10:17

gunda hat geschrieben:Hallo Liane,
ich habe 4 Männchen von 2004 und 2005 zusammen in einem Gehege. Bisher ging es gut, von gelegentlichen Raufereien unter Halbstarken mal abgesehen.
Schildkrötenmänner können sehr unterschiedliche Charaktere haben. Manchmal klappt es und manchmal nicht. Das kann man nicht verallgemeinern. Meiner Erfahrung nach ist es wichtig ist, dass man alle gleichzeitig ins Gehege setzt (z.B. direkt nach der Winterstarre). Wer später dazukommt, wird gemobbt. Wenn man zwischendurch einen herausnimmt und dann wieder dazusetzt, wird dieser ebenfalls von den anderen gejagt.
Das ist wie gesagt meine Erfahrung. Andere mögen andere Erfahrungen haben.

Die Sache mit der Gruppenhaltung wurde jahrelang ziemlich stark propagiert. Inzwischen sieht man es nicht mehr so dogmatisch. Sowohl Einzel- als auch Gruppenhaltung hat ihre Vor- und Nachteile.

LG
Gunda


Hallo Gunda,

vielen Dank für die hilfreiche Info.
Du hast sicher recht, dass die Reaktionen unterschiedlich sind. Genau aus diesem Grund des Mobbings habe ich in diesem Jahr alle zusammen aufgeweckt, nach dem sich der erste gemeldet hatte - und was kam dabei raus? Trotz kontrollierten, konstant gehaltenen Winterschlafes von 5 Grad und einem Gesundheitscheck von einer namhaften Ärztin hier in der Gegend - ist mein eigentlich stärkster Mann gestern friedlich für immer eingeschlafen, obwohl er mit den anderen gemeinsam aufgewacht ist.

Wenn ich mir die hohe Sterberate bei unserer Terrarium, Garten oder auch Balkonhaltung so ansehe, frage ich mich ob dieser sehr stark allgemein 'reingedrückte' Winterschlaf tatsächlich 'immer' für alle Schildkröten so gut ist. Durch die extremen Themperaturschwankungen in diesem Winter hat man ja auch so einige negative Beiträge bei der Freilandüberwinterung gelesen. Gerade mein Maximus, der eigentlich von der Fitness her eigentlich überhaupt keinen Winterschlaf gebraucht hätte - hat diesen nun nicht überlebt :-(. Die beiden zarteren Herren dagegen sind sehr munter.

In meinem Bekanntenkreis sind einige die ihre Schildkröten immer überwintern (diese leben aber dann auch ausschließlich nur im Garten) und einige, die seit z. B. über 16 Jahren ihre Schildkröten noch nie überwintert haben.

Eine artgerechte Haltung ist wirklich - bei all dem Wissensaustausch noch schwer - oder, die Nachzuchten sind einfach oft nicht so robust...? Dann muss ich aber auch wieder zugeben, dass in der Natur die Sterbequote natürlich auch sehr hoch ist, weil dort sehr viele Gefahren lauern. Vielleicht sollten wir es daher nicht so streng mit der 'artgerechten' Haltung nehmen. Aber, man will halt immer alles richtig machen.

Mir sagt das nur, dass wir unsere Erfahrungswerte weiter austauschen müssen.

Vielleicht bis bald und lieben Gruß
Liane

Kröte

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Beitrag06.03.2012, 10:33

Liane2707 hat geschrieben:Trotz kontrollierten, konstant gehaltenen Winterschlafes von 5 Grad und einem Gesundheitscheck von einer namhaften Ärztin hier in der Gegend - ist mein eigentlich stärkster Mann gestern friedlich für immer eingeschlafen, obwohl er mit den anderen gemeinsam aufgewacht ist.


Hallo Liane,

das tut mir sehr leid.

Liane2707 hat geschrieben:Wenn ich mir die hohe Sterberate bei unserer Terrarium, Garten oder auch Balkonhaltung so ansehe, frage ich mich ob dieser sehr stark allgemein 'reingedrückte' Winterschlaf tatsächlich 'immer' für alle Schildkröten so gut ist. Durch die extremen Themperaturschwankungen in diesem Winter hat man ja auch so einige negative Beiträge bei der Freilandüberwinterung gelesen. Gerade mein Maximus, der eigentlich von der Fitness her eigentlich überhaupt keinen Winterschlaf gebraucht hätte - hat diesen nun nicht überlebt :-(. Die beiden zarteren Herren dagegen sind sehr munter.
In meinem Bekanntenkreis sind einige die ihre Schildkröten immer überwintern (diese leben aber dann auch ausschließlich nur im Garten) und einige, die seit z. B. über 16 Jahren ihre Schildkröten noch nie überwintert haben.


Ich überwintere seit 40 Jahren und hatte bis auf einen Schlüpfling (der war behindert geschlüpft) noch keine Ausfälle in o. nach der Winterstarre.
Die Winterstarre gehört zu dem natürlichen Jahresrhytmus einiger Schildkrötenarten u. sollte deshalb auch durchgeführt werden.
In der Natur gibt es auch Ausfälle, das fällt nur nicht auf, da sammelt vor dem Winter auch keiner die Tiere ein und setzt sie in ein Terrarium.
Die schwachen, kranken Tiere sind in dieser Zeit anfälliger, die Haltung das ganze Jahr über und auch die Überwinterungsmethode spielt eine große Rolle.

Liane2707 hat geschrieben:Eine artgerechte Haltung ist wirklich - bei all dem Wissensaustausch noch schwer - oder, die Nachzuchten sind einfach oft nicht so robust...? Dann muss ich aber auch wieder zugeben, dass in der Natur die Sterbequote natürlich auch sehr hoch ist, weil dort sehr viele Gefahren lauern. Vielleicht sollten wir es daher nicht so streng mit der 'artgerechten' Haltung nehmen. Aber, man will halt immer alles richtig machen.


Ich finde schon, das wir es streng mit der artgerechten Haltung nehmen sollten.
Im Grunde heißt das ja, man soll sich an der Natur (Habitat) orientieren in dem die Tiere leben.
Gerade die Winterstarre stärkt die Tiere und macht sie robust.

Gruß Christine
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Emils_mama

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Beitrag06.03.2012, 11:26

Hallo Liane,

es tut mir sehr leid, daß Dein Männchen es nicht geschafft hat.

Liane2707 hat geschrieben:
Wenn ich mir die hohe Sterberate bei unserer Terrarium, Garten oder auch Balkonhaltung so ansehe, frage ich mich ob dieser sehr stark allgemein 'reingedrückte' Winterschlaf tatsächlich 'immer' für alle Schildkröten so gut ist. Mir sagt das nur, dass wir unsere Erfahrungswerte weiter austauschen müssen.


Ich halte selbst noch nicht so lange Schildkröten, daß ich hier eigene, langjährige Erfahrungen einbringen kann. Trotzdem denke ich, gut informiert zu sein und kann Deine Aussage, der hohen Sterberate bei unseren Tieren bei artgerechter Haltung nicht nachvollziehen.
Sicher kann es immer mal Ausfälle geben, wenn die Tiere nicht gesund sind, was sicher auch nicht immer vorher festgestellt werden kann.

Bei den meisten gesundheitlichen Problemen und Todesfällen entstehen meiner Meinung nach aber durch schlechte oder suboptimale Haltung und fehlende Winterstarre. Die von Dir oben angesprochene Terrarienhaltung spielt da sicher eine große Rolle. Wenn die Tiere ohne ausreichende UV-Versorgung, Beleuchtung... in Terrarien o.ä. gehalten werden, sind sie u.U. schon so vorgeschädigt und krank, daß sie eine Starre vielleicht nicht überleben. Dazu kommt, daß die Halter dieser Tiere sich auch nicht genügend mit der Materie beschäftigen und die Winterstarrevorbereitung suboptimal abläuft. Man liest immer wieder davon, daß den Tieren bei voller Beleuchtung und Wärme das Fressen enzogen wird und sie dann einfach eingewintert werden, ohne daß sie selbst schon bereit sind. Oder es wird zu spät entwumt...

Daß wir Halter noch längst nicht alles wissen und unsere Erfahrungen weiter austauschen müssen, um Zusammenhänge zu erkennen und zu deuten, finde ich auch.
LG Ina


"Leben kann man nur vorwärts, Verstehen kann man es nur rückwärts." (Søren Kierkegaard)

Liane2707

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Beitrag06.03.2012, 12:32

Emils_mama hat geschrieben:Hallo Liane,

es tut mir sehr leid, daß Dein Männchen es nicht geschafft hat.

Liane2707 hat geschrieben:
Wenn ich mir die hohe Sterberate bei unserer Terrarium, Garten oder auch Balkonhaltung so ansehe, frage ich mich ob dieser sehr stark allgemein 'reingedrückte' Winterschlaf tatsächlich 'immer' für alle Schildkröten so gut ist. Mir sagt das nur, dass wir unsere Erfahrungswerte weiter austauschen müssen.


Ich halte selbst noch nicht so lange Schildkröten, daß ich hier eigene, langjährige Erfahrungen einbringen kann. Trotzdem denke ich, gut informiert zu sein und kann Deine Aussage, der hohen Sterberate bei unseren Tieren bei artgerechter Haltung nicht nachvollziehen.
Sicher kann es immer mal Ausfälle geben, wenn die Tiere nicht gesund sind, was sicher auch nicht immer vorher festgestellt werden kann.

Bei den meisten gesundheitlichen Problemen und Todesfällen entstehen meiner Meinung nach aber durch schlechte oder suboptimale Haltung und fehlende Winterstarre. Die von Dir oben angesprochene Terrarienhaltung spielt da sicher eine große Rolle. Wenn die Tiere ohne ausreichende UV-Versorgung, Beleuchtung... in Terrarien o.ä. gehalten werden, sind sie u.U. schon so vorgeschädigt und krank, daß sie eine Starre vielleicht nicht überleben. Dazu kommt, daß die Halter dieser Tiere sich auch nicht genügend mit der Materie beschäftigen und die Winterstarrevorbereitung suboptimal abläuft. Man liest immer wieder davon, daß den Tieren bei voller Beleuchtung und Wärme das Fressen enzogen wird und sie dann einfach eingewintert werden, ohne daß sie selbst schon bereit sind. Oder es wird zu spät entwumt...

Daß wir Halter noch längst nicht alles wissen und unsere Erfahrungen weiter austauschen müssen, um Zusammenhänge zu erkennen und zu deuten, finde ich auch.

Emils_mama

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Beitrag06.03.2012, 12:49

Hallo Liane,

möchtest Du mir mit dem Zitieren meines gesamten Beitrages etwas mitteilen, oder ist das ein Versehen?
LG Ina


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Liane2707

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Winterstarre und das richtige Aufwachen

Beitrag06.03.2012, 13:38

Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank an alle von euch für die hilfreichen Erfahrungswerte.

Leider komme ich mit der Bedienung in diesem Forum nicht so zurecht, dass ich auf einzelne Fragen oder Beitrag antworten könnte und nein, ich habe hier kein Zitat erstellt - jedenfalls nicht mit Absicht.

Ich werde nun eine neue Frage stellen, die sich auf die Winterstarre bezieht und vor allem das richtige Aufwecken. Schön, wenn das bei einigen so 'toll' klappt - trotzt geringer Erfahrungswerte ...?

Liebe Tierfreunde,
ich habe natürlich auch schon seit Jahren genug erfolreiche Winterstarren hinter mir. Es ist ja nicht so, dass ich gegen eine artgerechte Tierhaltung wäre.

Nun zu meinen Fragen, die ich nun versuche etwas konkreter zu stellen:

1. Sollte eine Gruppe einzeln (je nach Fitness) oder zusammen aus dem Winterschlaf geholt werden? Wie sind euere aber bitte nur ERFAHRUNGSWERTE damit. Bücher habe ich selbst genug gelesen.

2. Wie lange lasst ihr die Tiere noch in einem kalten Raum stehen bis sie sich an die Zimmertemperatur gewöhnt haben, denn ich gehe nun nicht davon aus, dass ihr die Tiere - bei Minusgraden - gleich in den Garten setzt.

Danke,
LG Liane

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Beitrag06.03.2012, 15:54

Hallo Liane,

meine Tiere bereiten sich selbständig im Gewächshaus/Frühbeete auf die Winterstarre vor und jedes Tier verschwindet in der Überwinterungsgrube wann es will/o. soweit ist.
Wenn das Frühjahr naht, "tauchen" die Tiere dann auch wieder zu unterschiedlichen Zeiten auf.
Einige meiner SK haben die Winterstarre schon beendet (trotz Minustemperaturen in der Nacht) laufen herum und fressen.
Das Gewächshaus wird nachts durch eine Deckelheizung im Schutzhaus beheizt, das die Temperaturen nicht mehr so tief fallen u. bei Tag biete ich Aufwärmmöglichkeiten (Wärmestrahler).
Heute bei Sonnenschein habe ich bereits über 30 Grad (bei Tag) im GH.

Gruß Christine
Ich gebe hier meine persönliche Meinung u. Erfahrung weiter.
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Emils_mama

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Re: Winterstarre und das richtige Aufwachen

Beitrag06.03.2012, 17:25

Hallo Liane,

Liane2707 hat geschrieben: Ich werde nun eine neue Frage stellen, die sich auf die Winterstarre bezieht und vor allem das richtige Aufwecken. Schön, wenn das bei einigen so 'toll' klappt - trotzt geringer Erfahrungswerte ...?


Darf ich mal fragen, wie Du das meinst?


Liane2707 hat geschrieben:
ich habe natürlich auch schon seit Jahren genug erfolreiche Winterstarren hinter mir. Es ist ja nicht so, dass ich gegen eine artgerechte Tierhaltung wäre.


Zu einer artgerechten Tierhaltung gehört meiner Meinung nach mehr, als nur die Winterstarre. Und wenn ein krankes Tier mal einen Winter nicht starrt, heißt das für mich auch nicht gleich, daß es nicht artgerecht gehalten wird. Wenn Du magst, kannst Du uns ja gerne mal mehr über deine Haltung erzählen.


Liane2707 hat geschrieben:
1. Sollte eine Gruppe einzeln (je nach Fitness) oder zusammen aus dem Winterschlaf geholt werden? Wie sind euere aber bitte nur ERFAHRUNGSWERTE damit. Bücher habe ich selbst genug gelesen.

2. Wie lange lasst ihr die Tiere noch in einem kalten Raum stehen bis sie sich an die Zimmertemperatur gewöhnt haben, denn ich gehe nun nicht davon aus, dass ihr die Tiere - bei Minusgraden - gleich in den Garten setzt.


Ich denke, die Fragen haben wir Dir schon in Deinem anderen Thema beantwortet.

Meine Tiere leben in Freigehegen mit beheizbaren Frühbeeten, da können nächtliche Fröste gut kompensiert werden.
LG Ina


"Leben kann man nur vorwärts, Verstehen kann man es nur rückwärts." (Søren Kierkegaard)

AndreaKri

schreibt gerne mal

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Beitrag06.03.2012, 19:44

Hallo Liane

Auch bei uns leben die Schildkröten in Freigehegen und beheizbaren Frühbeeten und einem Gewächshaus das auch mit Lampen ausgestattet ist und kommen alle direkt zusammen nach der Starre raus.Du schreibst du hast schon Bücher, darf man mal wissen welche?
Gruß
Angie

gunda

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Beitrag06.03.2012, 20:49

Liane2707 hat geschrieben:Mir sagt das nur, dass wir unsere Erfahrungswerte weiter austauschen müssen.


Hallo Liane,
so sehe ich das auch. Dafür ist ein Forum da
Es tut mir sehr leid, dass dein Männchen die Winterstarre nicht überlebt hat.
Er wird etwas mit sich herumgeschleppt haben, das ihn das Leben gekostet hat. An der Winterstarre an sich stirbt keine Schildkröte. Sie ist schließlich keine Krankheit sondern gehört zum Lebensrhytmus der Tiere dazu.
Welche Untersuchungen hat die Tierärztin gemacht? Insbesondere Viren werden bei einer Routineuntersuchung nicht mit abgetestet.

Hier meine persönlichen Erfahrungen: Ich überwintere seit über 40 Jahren Schildkröten. In manchen Jahren waren es an die 50 Stück. Todesfälle gab es sehr selten. Vielleicht alle 10 Jahre mal. Die Ursache waren Übergriffe durch Nager oder es war ein Schlüpflinge mit Geburtsfehler. Aber NOCH NIE ist eine meiner Schildkröten einfach so an der Winterstarre gestorben.

LG
Gunda
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