Guten Tag,

ich bin neu in diesem Bereich und möchte mich von Euch/Ihnen beraten lassen, bevor wir uns eine Schilkröte holen.
Wenn soll es eine Griechische Landschildkröte werden.
Also folgende Grundgedanken beschäftigen mich.
Wir hätten mehrere Möglichkeiten zur Unterbringung und ich überlege noch die beste Alternative. Ich weiß, dass Freilandhaltung die erste Wahl sein sollte, aber lasst mich bitte erst meine Überlegungen darlegen.
Wir haben einen großen Garten. Es wäre also kein Problem einen Bereich in ein Gehege umzuwandeln. Ist auch ggf. je nach eurem Rat in Planung und ich habe im Netz auch viele schöne Gehege als Ideenkiste studiert, ABER ich bin mir nicht sicher, ob ich die Schildkröte dann wirklich komplett im Sommer draußen halten kann, was ja überall vorgeschlagen wird. Warum? Weil hier nachts Mader und viele Katzen unterwegs sind, welche schon viele Karnickel und Meerschweinchen der Nachbarn das Leben gekostet haben, sodass die meisten daher dazu übergegangen sind ihre Karnickel und Co nachts nach innen zu evakuieren.
Daher bin ich am überlegen das mit der Schildi dann auch zu tun, zum Schutz (Draht und Co hat die Mader hier nicht aufgehalten) ergo tags im Freigehege, nachts im Haus. Ich möchte nämlich nicht, dass die Tiere verletzt oder verschleppt würden.
Im Haus hätte ich eine Art Miniraum, den ich komplett in eine Art Terrarium umwandeln könnte (4qm). Zimmer hat ne Glastür, sodass man die Tiere von außen beobachten könnte. Keine Zugluft ect.
Wäre das in Ordnung? tags schönes ordentliches Freigehege mit Frühbeet ect und nachts (+Übergangszeiträume (Herbst/Frühjahr) drinnen?
Plan B: Wäre Balkonhaltung: Da könnten sie im Sommer komplett draußen sein, weil der Balkon so angelegt ist, dass hier kein Raubtier hin kommt. Vorteil: Fester Standort für die Tiere ergo kein kurzfristiger Stress durch das Herumtragen. Nachteil: Zwar auch viel Platz (wir haben einen großen ungenutzen Balkon), aber weniger Gestaltungsmöglichkeiten und ich finde mehr Zugluft. Daher gefällt mir von unseren Grundüberlegungen her Plan A eher. Aber ich bin ja auch Anfänger und daher hole ich mir von den Experten hier Rat.
Falls Plan A oder B gutgeheißen wird, hätte ich noch eine Frage. Ich weiß, dass Schildis zum Teil feuchtes Bodensubstrat benötigen und unterschiedliche Wärmezonen. Soweit ist klar, aber brauchen sie überall z.B. feuchte Gartenerde im Terrarium oder können auch Teile mit Steinplatten oder so versehen werden? Klar brauchen sie Bereiche, wo sie sich eingraben können, aber müssen die überall sein oder reichen da zwei drei Plätze?
Bodensubstat zum Eingraben habe ich mich schlau gelesen ist am besten ungedüngte Gartenerde zum Teil mit Sand vermischt oder rein. Ist das richtig?
Danke für Eure/Ihre Tipps im Vorraus, da ich Anfänger bin und wirklich Rat suche, bitte ich darum keine vernichtenden Kommentare, sondern nur hilfreiche Tipps und konstruktive Kritik zu äußern. Danke
LG
Stephie

Hallo Stephanie!
Ich kann deine Gedanke gut nachvollziehen, auch da, wo ich lebe gibt es viele Mader (Katzen machen den Tieren nichts), Füchse und auch Wildschweine.
Schildkröten sein sehr Ortsgebundene Tiere, daher sollte man sie möglichst nicht hin und her tragen. Selbst wenn man das Gehege umgestalten möchten sie das gar nicht. Ich selbst habe bei meinen kleinen Nachzuchten nicht einmal ein Gitter, sondern einen elektrischen Weidedraht. Der hält Füchse, Marder und auch Wildschweine (auch Hunde und Katzen natürlich) gut ab. Bei den ganz winzigen Schlüpflingen macht ein Gitter von oben (Raubvögel, Raben, Elstern!) auf jeden Fall Sinn. Wenn man das Frühbeet richtig Schildkrötengerecht gestaltet hat, dann gehen die Tiere Abends ganz von selbst hinein. Du brauchst dann nur noch die Tiere schließen und schon sind sie in Sicherheit.
Lg
christine

Hallo Stephanie,

zunächst einmal herzlich willkommen hier und keine Angst vor Fragen, wir beißen nicht.
Es ist schön, dass Du Dir vor der Anschaffung der Tiere so viele Gedanken machst.
Ich kann Deine Angst verstehen, dass den Tieren nachts etwas zustoßen könnte, die Sorgen sind nicht unberechtigt. Trotzdem ist es nicht gut, die Tiere nachts ins Haus zu holen, zum einen bereitet das Hin- und Hertragen Stress und zum anderen sind die Nachttemperaturen für die Tiere wichtig. Diese kannst Du im Haus nicht nachstellen.

Auch bei mir gibt es Marder, Waschbären, Dachse, Füchse und wer weiß was noch. Meine Tiere werden daher abends, sofern sie nicht selbst reingehen, ins Gewächshaus gebracht.
Um das Gewächshaus habe ich ein Betonfundament gemacht, dass auch noch 20 cm in die Erde reicht, damit sich niemand durchbuddeln kann. Ich verschließe dann die abends die Tür und die Tiere sind in Sicherheit. Das könntest Du auch mit einem Frühbeet machen.

So schauts dann aus:



Für Deine weiteren Planungen kann ich Dir folgende Bücher ans Herz legen:
Thorsten Geier "Fester Panzer, weiches Herz" , bekommst Du hier: http://www.kleintierverlag.de/index.php ... ucher.html

sowie
Landschildkröten - Freilandanlagen von Ricarda Schramm, bekommst Du hier: http://www.tartaruga-verlag.de/

Viel Spaß bei der weiteren Planung und bei Fragen helfen wir gern weiter.

LG
Dani

Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Schildkröten gehören nicht in das Beuteschema von Mardern und Füchsen. Trotzdem können diese Tiere in Ausnahmefällen gefährlich werden, z.B. in besonders strengen Wintern oder wenn die gewohnte Futterquelle schlagartig entfällt. Ich lebe selbst auf dem Land. Der Fuchs hat sich hier schon oft an unseren Hühnern vergriffen und die Marder toben nachts über den Dachboden. An die Schildkröten sind sie noch nie gegangen - und das obwohl sie nachts nicht weggeschlossen werden, sondern übernachten können, wo sie wollen - auch draußen. Wenn du deine Schildkröte nachts ins Frühbeet setzt und die Klappe verriegelst, bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Es gibt Extra Schildkrötenfrühbeete mit verschließbarer Klappe z.B. http://www.hoklartherm.de/gewaechshaeus ... p-100.html oder http://www.chelonium.de/
Auch ich würde ihr das Hin- und Hertragen ersparen.
LG
Gunda